Fred Bourguignon

02.11.1916 Île d’Oléron, Frankreich – 17.03.2008

 

“Toujours un peu frileuse”
Öl auf Karton, 38 x 46 cm

 

Fred Bourguignon wurde 1916 in La Rensière auf der französischen Atlantikinsel Oléron geboren. Zunächst als Dichter und Schriftsteller tätig, war Bourguignon ab 1932 in Jarnac Mitherausgeber der Zeitschrift „La tour de feu.“ In 1945 entstehen die ersten Ölbilder. Bourguignons Kunst ist dabei nicht getrennt von seinem poetischen Schaffen zu betrachten. So schreibt er 1956 frei übersetzt in dem Manifest „La révolution de l’infiguré“: „Der Zustand des Nichtfigürlichen wird die Erfüllung der Malerei in Verlängerung der Schrift sein.“ Die Arbeit an der Abstraktion als Erweiterung des Ausdrucks führt ihn ab den 50er Jahren zur Abstraction lyrique, die als Gegenbewegung zur geometrischen Abstraktion immer mehr an Bedeutung zunimmt und als Wegbereiterin des Informel gesehen wird. Ab 1974 beschäftigt er sich auch mit der Hinterglasmalerei, um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben die einzelnen Schichten eines Gemäldes zu entdecken, in sein Inneres zu blicken. Ölbilder auf Leinwand und Karton gehören jedoch weiter zu seinem Repertoire.

Geboren auf einer Atlantikinsel, sind das Meer und die umgebende Natur oft Motive seiner Werke – in diesem Fall, bei dem Werk aus dem Jahr 1981, an einem kühlen Tag. Kalte Farben bestimmen das Bild und machen den Titel „toujour un peu frileuse“ („immer ein wenig verfroren“) nachvollziehbar. Die verschiedene Grau-, Braun- und Blautöne lassen an einen Strand an einem stürmischen Tag denken.

Ausst. Kat. Fred Bourguignon l’eau de la vie. Regensburg, 2008.