Franz von Lenbach

(1836 Schrobenhausen – München 1904)

 

“Lory von Wittgenstein“, 1872
Öl/Lwd., 113 x 67 cm
signiert und datiert

Franz von Lenbach war der bekannteste gründerzeitliche Bildnismaler Münchens, der den europäischen Hoch-, Geistes- und Geldadel portraitierte. Als sozialer Aufsteiger ist er der Prototyp des Gründerzeitkünstlers mit einem fürstengleichen Lebensstil. Davon zeugen heute noch die erhaltenen Lenbach-Villen in München und Starnberg. Das Streben nach Einmaligkeit und Größe der Gründerzeitgesellschaft wurde von ihm kongenial in seine Bildwelt umgesetzt. Um die Bedeutung der dargestellten Persönlichkeit zu steigern, bediente er sich des Galerietons, einer dunklen Farbigkeit, die an alte Meister erinnert. Nach einer kurzen Ausbildungszeit bei Piloty ging Lenbach 1858 nach Italien, wo ihm naturnahe Bilder in leuchtenden Farben gelangen, die von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Freilicht zeugen. In seiner späteren Schaffenszeit kehrte er wieder zum Galerieton zurück.