Ludwig Bock

1886 – 1971 München

“Am Seeufer”, 1920
Öl/Holz, 31,5 x 41 cm

 

Ludwig Bock gehört zu den Künstlern einer modernen Malkultur, die zunächst vom späten Impressionismus bestimmt war, in der sich ein Ausdrucksverlangen freisetzte, dessen Bindungen an malerische Werte jedoch erhalten blieb. Ludwig Bock war 1914 so expressiv wie ein Max Pechstein, doch er fand nach dem Ende dieses Jahrzehnts der Ausdruckskunst zurück zu stimmungsvollen Kompositionen klarer Licht- und Raumverhältnisse. Seine Schwabinger Stadtrandbilder, die Häuserfronten der Vorstadt, seine Landschaften und seine Figuren am Wasser zeigen, wie wagemutig und spontan Ludwig Bock sich auch in den zwanziger Jahren zu äußern wusste. Noch in seinen Venedig-Aquarellen von 1931 scheint er dem Kreis um Henri Matisse, insbesondere Albert Marquet, viel näher zu stehen als den neueren Münchner Traditionen. Ludwig Bocks Stillleben sind nicht nur hervorragend komponiert und ansehnlich in ihrer Farbigkeit, sie haben ebenso wie seine figürlichen und landschaftlichen Bilder etwas verfeinert Kulinarisches, sinnenfreudig Reales, etwas Unmittelbares der persönlichen Wahrnehmung.