Paul Wilhelm Keller-Reutlingen

1854 Reutlingen – 1920 München

 

"Idyllisches Beisammensein im Sommer" Öl auf Leinwand, 50 x 74 cm, signiert

“Idyllisches Beisammensein im Sommer”
Öl auf Leinwand, 50 x 74 cm, signiert


Ländliche Idylle und Harmonie bestimmen diese in liebevollen Details festgehaltene Szenerie von Paul Wilhelm Keller-Reutlingen. Im mittleren Vordergrund fällt der Blick auf eine Gruppe von drei friedlich im Gras spielenden Kindern. Das Rot ihrer Kleidung findet sich nicht nur in dem Rock der Frau wieder, die ihnen zur Seite steht, sondern auch im Dach des im Hintergrund dargestellten Bauernhauses. Atmosphärisch zeichnet sich das warme Sommerlicht auf der Gebäudefassade ab, die in Gelb-, Braun- und Grüntönen gehalten ist. Sie korrespondiert farblich mit ihrer Umgebung. Während in der linken Bildhälfte ein Kinderwagen platziert ist, wird die Figurengruppe auf der rechten Seite schützend von einem Sonnenblumengarten umgeben.

Romantische Dorfmotive, wie sie Keller-Reutlingen in der Dachauer Umgebung und in der schwäbischen Alb entdeckte, sowie eine dynamischen Lichtsetzung sind charakteristisch für das künstlerische Werk des Malers, der sich anfangs auf italienische Städteszenen und Landschaften fokussiert hatte.

Keller-Reutlingen studierte an der Stuttgarter und der Münchner Kunstakademie. 1892 wurde sein Werk auf der Glaspalast-Ausstellung mit der Zweiten Goldenen Medaille gewürdigt; ein Jahr später trat er der Münchner Sezession bei. In Ergänzung dazu stellte Keller-Reutlingen mehrfach von 1894 bis 1900 auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus.

Werke des Künstlers befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie der Neuen Pinakothek, München.