Heinrich von Zügel

22.10.1850 Murrhardt – 31.01.1941 München

„Rehbock“, 1912 Öl auf Malplatte, 44 x 36 cm, signiert und datiert

„Rehbock“, 1912
Öl auf Malplatte, 44 x 36 cm, signiert und datiert

Heinrich v. Zügel war der Sohn eines Schafhalters. In seiner Kindheit hütete er mit seinem älteren Bruder die Schafherde des Vaters.

Früh wurde man auf seine gestalterischen Fähigkeiten aufmerksam. Bereits  mit 17 Jahren besuchte er die Stuttgarter Kunstschule. 1869 übersiedelte er nach München und bildete  sich dort im Kontakt mit dem Tiermaler Anton Braith, mit Freunden der Diez-Schule und Gotthardt Kuehl. Seit 1871 trat er  mit eigenen nennenswerten Arbeiten an die Öffentlichkeit und erhielt 1873 auf der Wiener Weltausstellung die große Goldene Medaille. 1894 wurde er als Professor an die Karlsruher Akademie berufen und ein Jahr später an die Münchner Akademie, wo er bis 1922 lehrte.

In den Sommermonaten unterhielt der Künstler Freilichtkurse in Wörth am Rhein. Er unternahm Studienreisen nach Holland, Belgien, England und in die Lüneburger Heide.

Zeit seines Lebens waren Schafe und Rinder in ihrem natürlichen Lebensraum die Hauptgegenstände seiner Malerei. Das gründerzeitliche Tierbild seiner Anfänge wich bald einer impressionistisch aufgelockerten Malweise, in welcher besonders das Licht und seine farbverändernde Kraft thematisiert wurden.

Seit der Jahrhundertwende wuchs Heinrich von Zügels Ruhm, der bis ins hohe Alter anhielt, kontinuierlich. Er gilt als bedeutender, international anerkannter Tiermaler, der die Tradition eines Otto Gebler und Anton Braith fortsetzte und veränderte.